Bayerisches Gesundheitsministerium fördert Videobrille zur Schlaganfall-Diagnose

Städtisches Klinikum München, Presseinformation

Bestimmte Störungen der Augenbewegungen können ein Warnsignal für einen Schlaganfall sein. Mithilfe einer Videobrille lassen sich diese Bewegungen genau untersuchen und analysieren.

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Bei der Übergabe des Förderbescheides (von links): Dr. Kristin Drechsler, Klinikleitung Harlaching, Dr. Elizabeth Harrison, Vorsitzende der Geschäftsführung des Städtischen Klinikums München, Staatsminister Dr. Marcel Huber, Dr. Peter Müller-Barna, Koordinator des Tempis-Netzwerkes, Projektleiter Dr. Gordian Hubert und Prof. Roman Haberl, Chefarzt der Klinik für Neurologie und Neurologische Intensivmedizin

München, 31. Januar 2013. Am 31. Januar überreichte Bayerns Gesundheitsminister Dr. Marcel Huber dem telemedizinischen Schlaganfallnetzwerk Tempis bei einem Festakt im Klinikum Harlaching einen Förderbescheid über rund 355.000 Euro.

Unterstützt wird damit ein Projekt, Videobrillen dahingehend weiterzuentwickeln, dass diese telemedizinisch in den Partnerkliniken zur Diagnose von Schlaganfallpatienten eingesetzt werden können. An der Veranstaltung nahmen auch die Vorsitzende der Geschäftsführung des Städtischen Klinikums München, Dr. Elizabeth Harrison, und die Leiterin des Klinikums Harlaching, Dr. Kristin Drechsler, teil.

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Bild links: Projektleiter Dr. Gordian Hubert erklärt die Videobrille, die zur Schlaganfall-Diagnose in den Partnerkliniken des Tempis-Netzwerkes eingesetzt werden soll.
Bild rechts: Projektleiter Dr. Gordian Hubert zeigt Tempis-Koordinator Dr. Peter Müller-Barna die Augenbewegungen, die von der Videobrille aufgenommen worden sind.

Allein in Deutschland erleiden jährlich etwa 250.000 Menschen einen Schlaganfall. Der Hirninfarkt ist dabei die dritthäufigste Todesursache. Nicht selten kündigt er sich durch einen unspezifischen Schwindel an. Um diesen genauer zu diagnostizieren, wurde eine Videobrille entwickelt, die es anhand subtiler Störungen der Augenbewegungen ermöglicht, ungefährlichen und gefährlichen Schwindel zu unterscheiden. Hierzu wird dem Patienten eine Brille aufgesetzt, an die eine Kamera befestigt ist. Diese nimmt das Auge des Patienten selektiv auf. So können die Augenbewegungen mit großer Genauigkeit erfasst, quantifiziert und grafisch dargestellt werden.

Im Rahmen eines Zweijahresprojektes entwickelt ein Team im Klinikum Harlaching die Brille jetzt weiter: „Unser Ziel ist es, anschließend alle sechzehn Partnerkliniken des Tempis-Netzwerkes mit den Brillen auszustatten. Damit verfügen wir über ein zusätzliches Instrument zur Schlaganfall-Diagnose“, erklärt der Neurologe Dr. Gordian Hubert, der das Projekt leitet und als Telekonsilarzt für Tempis tätig ist.

Finanziert wird das Projekt zum größten Teil durch das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit, außerdem durch Beteiligungen von Tempis und der Stiftung Deutsche Neurologie.

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